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Warum wächst ein Muskel eigentlich?

Die maximale Kraft eines Muskels ist von der Anzahl seiner Myofilbrillen (kleinste Muskelfilammente in der Muskelfaser) im physiologischen Querschnitt abhängig. Eine regelmäßige Kraftbeanspruchung führt zu einer Querschnittsvergrößerung der Muskelfasern (Hypertrophie), die dadurch zustande kommt, dass die Anzahl der Myofibrillen in den Muskelfasern zunimmt.

Oft machen wir die Erfahrung, dass im Trainingsverlauf die Muskelkraft deutlich stärker anwächst, als es nach dem Ausmaß der Querschnittsvergrößerung anzunehmen wäre. Auch das so baldige Auftreten des Kraftzuwachses ist mit einer Fibrillenneubildung allein nicht zu erklären. Diese braucht nämlich wesentlich mehr Zeit. Eine Erklärung dafür liefert die Koordination innerhalb des Muskels.

Alle Fasern eines Muskels können nie gleichzeitig zur Kontraktion gebracht werden.

Der Höchstwert liegt unter gewöhnlichen Bedingungen bei etwa 65-70%. In extremen Situationen, wie in Todesangst oder Doping, sind Werte bis zu 90% erreichbar.

Die kurzfristig einsetzende Wirkung des Krafttrainings ist vor allem in einer verbesserten Erregungsübertragung zu sehen. Ein starker Anstieg der Körperkraft ist gerade im Anfangsstadium gegeben.

Damit ist folgendes gemeint:

Wir unterscheiden die intermuskuläre und die intramuskuläre Koordination.

Bei der intermuskulären Koordination arbeiten mehrere Muskeln (Agonist, Antagonist und Synergysten) bei einer gezielten Bewegungsausführung zusammen.

Zum Beispiel: Beim Bankdrücken arbeiten der m. pectoralis major et minor (großer und kleiner Brustmuskeln) sowie der m. triceps brachii (dreiköpfige Armstrecker) zusammen.

Die intramuskuläre Koordination beschreibt die gemeinsame Innovation mehrerer Muskelfasern innerhalb eines Muskels bei der gezielten Bewegungsausführung.
Zum Beispiel: Bei der Beinpresse werden viele verschiedene Muskelfasern des quadriceps femoris (vierköpfiger Beinstrecker) beansprucht.

Erwähnenswert ist, dass die intramuskuläre Koordination zuerst verbessert wird, bevor der eigentliche Hypertrophieprozess (Muskelwachstum) von statten geht.

Ebenfalls wichtig zu wissen ist, dass der Muskel nicht unendlich wachsen kann, was vor allem genetische Hintergründe hat.